In meinem Hochregallager in der Garage habe ich schon seit Jahren ein altes Röhrenradio aus
den 60'er Jahren eingelagert. Erst kürzlich habe ich mal die Rückwand von diesem Radio abge-
schraubt, um einen Blick auf das Radiochassis zu werfen. Das war ein schlimmer Anblick, alle
sichtbaren Teile waren mit einer dunklen, klebrigen Staubschicht bedeckt. Ein Absaugen mit
einer Staubsaugertülle war zwecklos. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mit Wattestäbchen,
die ich kurz in Brennspiritus eintauchte, sämtliche Chassis-Flächen und Radiobauteile, wie z.B.
Widerstände und Kondensatoren, mühevoll zu säuberen.
Meine Mühe beim Säubern war nicht vergeblich. Mit einem Testaufbau schalte ich das Radio ein.
Nach einer Wartezeit von ca. 6 Sekunden drücke ich die UKW-Taste nach unten und drehe am
Abstimmdrehknopf. Mehrere UKW-Sender sind zu empfangen, wobei das magische Band Vollaus-
schlag zeigt.
Im Wohnzimmer bekommt das fertig montierte Grundig-Radio zum Fototermin einen besonderen Platz.
Das Holzgehäuse vom Grundig-Radio 3040M ist aus Teakholz hergestellt.
Der Schaltplan zeigt die elektrischen Details und vor allem die Röhrenbestückung mit den Röhren
ECC 85, ECH 81, EAF 801, EM 87 und ECL 86.
Die Röhren ECC 85 und ECL 86 besitzen jeweils im Glaskolben zwei Systeme mit zwei getrennten
Heizwendeln.
Die EM 87 ist eine Abstimmungsanzeigeröhre bei der die Elektronen aus der glühenden Kathode über
Ablenkelektroden auf eine fluoreszierende Schicht treffen. Diese Schicht ist auf der Innenseite des
Glaskolbens angebracht und leuchtet blaugrün. Die beiden folgenden Bilder zeigen den Balken mit
einer breiten Lücke, wenn kein Sender eingestellt ist. Bei Sendereinstellung mit großer Empfangsgüte
gehen die Balken zusammen.
Die EM87 ist waagerecht hinter der Glasplatte positioniert. Im folgenden Bild sieht man die fluores-
zierende Schicht im Glaskolben.
Eine Schnittzeichnung zeigt weitere Einzelheiten vom Innenaufbau:
Die äußere Schaltung der EM87, die Steckerbelegung und ein einfaches Schema zeigt das folgende Bild:
Der Netztrafo in diesem GRUNDIG-Radio kann nur bis auf maximal 220 Volt Wechselspannung eingestellt
werden. Dies kann zu einem Problem führen, wenn bei heutiger 230 V~ im Netz das Radio eingeschaltet
wird: Liegt an der Primärwicklung für 220 V~ die 230 V~, erhöht sich auf der Sekundärseite des Trafos
die Spannung für die Anodenspannung und die Spannung für die Röhrenheizung. Die erhöhte Anoden-
spannung kann zum Kurzschluß in den beiden Siebkondensator führen.
Die nachfolgende Schaltung sorgt für eine Reduzierung der Netzspannung am Radio. Ein zusätzlicher
Klein-Trafo vermindert mit seiner Sekundärseite (ca. 8 V~) die Ausgangsspannung.
Ein kleiner Brettaufbau zeigt die erforderlichen Einzelteile mit der Steckdose für 220 V Wechselspannung:
Es gibt weitere Anwendungen für diesen 220 V~ Ausgang. Es können alte Trafos für die Modelleisenbahnen,
wie z.B. von Trix Express, Märklin und Fleischmann, über die 220V-Steckdose angeschlossen werden.
Zurück zur Homepage