Anfang August 2002 fahren Ute und ich bei sonnigem Wetter zu Rita und Reinhard nach Rielasingen,
in der Nähe vom Bodensee, um uns dort die neu angelegte Haus-Terrasse im mediterranen Look
anzusehen.
Liebevoll angeordnete Tonfiguren, viele Topfblumen, kleine Beete mit Sommerblumen, alles von
Rita am Rande der großen Terrassenfläche angeordnet, erinnert uns an die Toskana.
Schon am nächsten Tag schlug das Wetter um, es regnete stundenlang in Strömen. Abends, als
der Regen etwas nachgelassen hatte, machten wir noch einen kleinen Rundgang auch am Bach entlang.
Ich sagte noch zu Reinhard: Der Bach läuft bald über. Reinhard beruhigte mich mit der Bemerkung:
Das Wasser käme aus der Donau und fließt in den Bodensee.
Als Norddeutscher mit guten Erdkundekenntnissen konnte ich das so nicht hinnehmen und
hinterfragte. Abends wurde die Landkarte Süddeutschland aufgeklappt und man zeigte mir die
Donauversinkungsstellen ( gestrichelte blaue Linie) im Donauverlauf in der Nähe (östlich) von
Immendingen und den Aachtopf etwa 12 km südlich. Hier quillt das Donauwasser mit durchschnittlich
8 bis 24 Kubikmeter pro Sekunde wieder nach oben und speist den Fluss "Radolfzeller Aach", der
tatsächlich an Rielasingen vorbeifliesst und in den Bodensee mündet. Am nächsten Tag beschließen
wir, mit dem Auto bis zur Versinkungsstelle zu fahren.
Rita, ihre Tochter Petra aus Berlin und Ute, dirigierten mich erst zum Achtopf und dann mit
einigen Umwegen zur beschilderten Versinkungsstelle, die wir 2002 nicht finden konnten, da
die Donau im Sommer 2002 zu viel Wasser führte.
Das Jahr 2002 verging - die schwersten Überschwemmungen an Elbe, Mulde und Donau bleiben
unvergesslich- und das folgende sonnenreiche und regenarme Jahr 2003 nähert sich dem
August. Wieder auf dem Wege zu Rita und Reinhard verlassen wir die Autobahn bei Immendingen
und es geht direkt zur Versinkungsstelle.
Welch eine Überraschung : Die Donau ist im Sommer 2003 vollständig im Flussbett verschwunden.
Im Internet habe ich gelesen, dass man an den Versickerungsstellen das Gluckern des
Wassers unter den Steinen hören kann.
Na, das kann doch wohl nicht wahr sein. Beim nächsten Mal werde ich ein Stethoskop mitnehmen.
Herzliche Grüße Euer Norbert
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